Mittwoch, 26. September 2012

Buch 01 Kap. 01; Dunkelheit #04

Schiya
Ich merke wie der letzte Sonnenstrahl meine Haut verlässt, mit ihr geht die Wärme, nun muss ich mich

beeilen. Rennen wäre jetzt eine gute Idee, aber es ist so gefährlich, wenn Sie mich erwischen, dann war's das.
Egal, ich renne los, in die Stadt, auf der Suche nach etwas zu Essen, nach einem Platz um dort die Nacht zu überleben. Meine Gedanken schweifen ab, nein... Ich muss im hier und jetzt bleiben!

Also laufe ich weiter, die kalten Straßen wirken so einsam. Die Häuser sind verlassen, abgesperrt, Holz an allen Fenstern, es sollte kein eindringen möglich sein. Geld, Wertsachen, alles in Sicherheit gebracht, wofür? Nichts hat mehr einen Wert, es ging in der Dunkelheit verloren, so wie du, so wie ich. Du, bei dem Gedanken fällt mir ein leichtes lächeln nicht schwer. Es gibt in dieser Welt nur noch mich.
Mir fällt ein großes Gebäude auf, es könnte ein Kaufhaus sein. Beim betreten des Gebäudes höre ich Geräusche, es klingt als würde jemand verzweifelt versuchen eine Tüte auszureißen, aber ich kann mich auch irren, ich werde Abstand halten. Hier, ein Lebensmittelmarkt, schein ich wohl doch richtig zu sein. Die Dunkelheit macht es mir schwer, überhaupt etwas zu erkennen, ich werde mein Glück versuchen. Ich gehe rein, ich sehe keinen, gehe weiter. Dosen; Ravioli, Erbsen&Möhren, etwas anderes wird wohl kaum noch genießbar sein. Ich packe ein, was ich tragen kann und verlasse umgehend das Gebäude, man darf sich nie sicher fühlen.
Nun brauche ich eine Unterkunft, einen sicheren Ort. Und wieder laufe ich die Straßen entlang, sie vermögen nie zu enden. Es ist keine Zeit mehr, ich werde eines dieser Häuser besuchen müssen. Ins nächste was ich sehe breche ich ein, mit aller kraft versuche ich die Tür einzutreten, es ist laut, zu laut. Eine andere Idee muss her, der Keller, das Kellerfenster, eine möglich, ein versuch. Ein Stein vom Straßenrand wird mein Helfer sein, er muss schwer sein, stark genug. Als ich einen gefunden hatte, gehe ich das Risiko ein, dort drinnen welche von ihnen anzutreffen. Mit aller Kraft werfe ich den Stein gegen das kleine, schmale Kellerfenster, es zerbricht, aber nicht genug. Mich überkommt langsam ein Gefühl von Angst, ich muss ruhig bleiben, werfe den Stein nochmal gegen den nicht zerbrochenen Teil und es lösen sich auch die letzten Glasreste vom Fensterrahmen. Reinklettern und dabei keine Zeit verlieren.
Es ist hier so dunkel, ich kann aber nichts erkennen, nichts was mir schaden könnte. Eine Werkzeugkiste liegt in der einzigen Ecke wo das Licht des Mondes hinan reicht. Ich nehme sie und stelle sie vor das kaputte Fenster, es ist nicht viel, aber hoffentlich genug um die Nacht zu überstehen. Ich suche mir die dunkelste Ecke des kleinen Kellers, hocke mich dort hin und warte, warte auf den Beginn des Morgens, selbst der Schlaf könnte mich jetzt umbringen. Langsam bekomme ich das Gefühl, als würde mich das warten alleine schon all meine Lebensenergie rauben. Aber was bleibt mir denn hier anderes übrig? Ich höre sie laufen, atmen, die Angst steigt in mir hoch, bloß nicht in Panik verfallen. Was ist wenn Sie mich riechen? Wenn Sie mich hören?
Oh Gott, ich darf da gar nicht drüber nachdenken. Ich wäre ihnen schutzlos ausgeliefert, gut ich habe ein Messer und eine alte Pistole, noch von meinem Opa, aber nur 5 Patronen. Zudem wäre die Pistole viel zu laut. Ich verbringe die Nacht in Gedanken darüber, was alles hätte passieren können, doch zum Glück geht gleich die Sonne auf, meine Uhr hat noch nicht ihren Geist aufgegeben. Sobald ich nichts mehr höre, nichts mehr rieche und die Sonne sehe, werde ich etwas essen, ein bisschen schlafen und weiter ziehen, in die mir noch neue unbekannte Welt. Was Sie mir wohl bringen wird, Horror? Alpträume? Ein Leben in Angst, Angst davor jeden Augenblick zu sterben.
Oder gibt es vielleicht doch noch Hoffnung? Irgendwo, in einer noch lebendigen Stadt? Es wäre schön, ist aber viel zu unwahrscheinlich, als das es mein Sinn wäre zu Leben, der Grund dass alles auf sich zu nehmen, andererseits welchen anderen Grund könnte es geben? Meine Kopfschmerzen plagen mich, von jetzt auf gleich, auf einmal waren sie da, wie das Raubtier, dass dich von hinten anspringt, wenn du es am wenigsten erwartest. Es wird wohl am Schlafmangel liegen, mein Körper hat recht ich muss endlich wieder schlafen, es wird Zeit.

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