Joyz |
Ich bin wie erstarrt, aber auch, dass ich mich nicht bewege bringt mir nichts. Er weiß ich bin menschlich, ich werde ihn nun nicht mehr so schnell los. Was mach ich nur? Als richtige Waffe habe ich nur die Schrotflinte dabei, das Jagdmesser hilft mir nicht dabei Sicherheit zu finden. Aber es wäre leiser. Ich darf nicht alle auf mich hetzen, ich muss einen töten und dann untertauchen.
Ich hab keine Ahnung wie ich das anstellen soll. Aber der Hund unterbricht meine Gedanken und springt auf mich zu, ich weiche aus - Reflex. Renne hinter eine hohe Hecke - spontane Idee. Ich drehe mich um, lass die Schrotflinte fallen und greife in gleichem Moment nach dem Jagdmesser - einziger Ausweg. Jetzt kommt es auf Schnelligkeit an, er muss sterben bevor er mich beißen kann, sonst bin ich verloren.
Ich mach mich bereit - Kampfposition - er kommt schnell auf mich zu springt und Visier meinen Arm an indem ich das Messer halte, ich drehe mich weg. Er springt an mir vorbei und scheint sich noch in der Luft in meine Richtung zu drehen, dann kommt er direkt wieder auf mich zu. Mühelos setzt er zum nächsten Sprung an und diesmal hab ich eine Chance, er hat schlecht gezielt und springt etwas zu weit an mir vorbei, ich kann ihn erwischen. Ich hab ihn erwischt. Das Messer gleitet unbeeindruckt durch seine Haut an seinen Schultern vorbei, über seinen Rumpf. Ich muss nur drauf halten, damit das Messer nicht einfach mitgerissen wird, mein arm schnellt zur Seite als der Widerstand weg ist. Schnellt auf mich zu - Mist, so war das nicht geplant. In letzter Sekunde hält es an und ich sehe beruhigt, dass ich mich nicht verletzt habe. Ich höre das winseln und drehe mich zu ihm um, plötzlich sieht er nicht mehr so böse aus, er hat Angst und Mitleid kommt in mir hoch. Ich gehe zu ihm hin, er blutet stark und ich kann einige Knochen erkennen. Er bettelt mich mit seinen Augen an während er höllische Schmerzen empfinden muss und ich setzte seinem Elend ein Ende.
Der Schnitt durch die Kehle ist noch einfacher als der durch seinen Rumpf. Ich hatte erwartet, dass er mich erneut angreift, aber zum Glück blieb er liegen. Ich bin allerdings voller Blut, während ich zügig durch die Gärten zurück zum Baumhaus schleiche - genug Abenteuer für heute. Erst als ich zurück im Baumhaus bin, das zum Glück nicht aufgeflogen ist, und ich die Strickleiter hochgezogen habe, fängt das Blut an mich zu stören, ich muss mich waschen. Ich muss in ein Haus.
Das Blut klebt an mir. Überall dieses ekelhafte rot, es stinkt und wird in jedem Moment, indem ich es trage, dunkler, härter, unangenehmer. Ich muss es loswerden, dringend. Aber noch klappt das nicht, es ist dunkel, ich hab immernoch die Angst in meinen Knochen stecken und den Hund vor Augen - er sah plötzlich wie ein normales Tier aus, eines das Gefühle hat und nicht nur ein Monster ist.
Zumindest hab ich es von seinen Qualen erlöst, auch, wenn das letzte Jammern bis in mein Rückenmark gezogen ist denke ich, dass ich etwas gutes getan habe. Hätte er mich doch nur nicht voll gespritzt mit seinem Blut. Kann man davon auch infiziert werden? Hab ich etwas geschluckt? Hab ich etwas in meine Augen bekommen? Nein. Da bin ich mir ziemlich sicher, dass wäre mir bestimmt aufgefallen.
Also waschen. Ich muss mich und meine Klamotten irgendwo,irgendwie waschen.
Ich weiß, dass sich viele der Kreaturen in Häusern aufhalten, aber nur, wenn sie nicht versperrt waren, mit Brettern und abgeschlossenen Türen - wieviele Leute ihre Hintertüroffen gelassen haben ist erschreckend, sie hätten mir das Überleben einfacher gestalten können. Hier in der Gegend gibt es kaum Häuser die nicht besetzt wurden, also muss ich noch ein wenig ausharren und mich bis in die Stadt schleichen.
In den Beton-Blocks sind meistens keine Zombies, zu umständlich und die Wohnungen bekommt man auch nur mit einem Schlüssel auf.
Da muss ich hin, zum Glück hab ich gut hin geschaut, als der Schlüsseldienst die Haustür aufgekommen hat und mich dann auch noch mit ihm angefreundet, er zeigte mir wie es richtig funktioniert und ich hab alles was ich dazu brauche in meinem Rucksack. Bei Sonnenaufgang zieh ich los, so ein Mist, dass ich den Ort schon so früh wieder verlassen muss.
Nächster Teil
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