Schiya |
>>Ein Alptraum? << flüstere ich ihr leise zu. Sie nickt nur und dreht sich weg von mir, richtung Wald. Meine Augen wandern zu den Sternen, so klar habe ich sie selten gesehen. Sie waren früher im Rauch der Städte versunken, danach hatte ich nie die Ruhe, sie mir mal an zugucken, wunderschön. Dean scheint der einzige zu sein, der ohne Probleme schlafen kann, ich hingegen spüre die Kälte der Nacht, mein ganzer Körper zittert und ich kann nichts dagegen tun.
>>Hey..<< Dean's stimme reißt mich aus dem Schlaf, öffne langsam meine Augen >>Es ist Zeit<< er hockt vor mir und schaut auf mich herab. Zusammen mit der Decke stehe ich auf, es ist immer noch ziemlich kalt. Joyz und Dean haben schon alles bereit gemacht zum aufbrechen, warum haben Sie mich schlafen lassen? Ach, das spielt auch keine Rolle, ich stopfe die decke in einen der Rucksäcke, die Anderen warten schon auf mich. Dieses mal hat Dean nicht viel zu sagen, bedingungslos folgt er Joyz, die den Weg in die Stadt gut zu kennen weiß. Wir laufen einen kleinen Waldweg hinunter vom Berg, um uns herum nur Bäume und Berge. Am fuße des Berges angekommen, wieder nur Wald. Plötzlich höre ich Dean schreien >>STOPP!!<<, fast gleichzeitig bleiben Joyz und ich stehen.
Er wartet kurz, bevor er in den Wald rennt, wir müssen ihm wohl oder übel erstmal folgen. Wir laufen immer tiefer in den Wald hinein, weiß er eigentlich wo er hin will? Joyz Schritte werden hörbar schneller, sie holt Ihn ein und packt ihm am Arm >>Was ist los? << ihre Stimme zittert von der Kälte, dennoch klingt sie sehr beunruhigt. >>Hörst du es denn nicht? << Dean wirkt ganz ruhig, dabei war er doch gerade noch so hektisch. Sichtlich verwirrt schaut Joyz zu mir rüber, als wollte sie mich fragen was er meint und da hören wir was er meint-Autos- . Das kann doch nicht sein, wie haben die uns so schnell gefunden? Mein Gedanke wird je unterbrochen, ich spüre den lauf einer Pistole an meiner Schläfe >>Waffen weg! << schreit eine tiefe Stimme, ein Mann. Dean und Joyz zögern nicht lange und legen alles was sie bei sich tragen auf die Erde. Ich habe Angst, aber lasse es mir nicht anmerken, es wäre ein leichtes für den Mann mich zu töten.
>>Dachtet ihr ernsthaft wir finden euch nicht? << fährt er fort. Seine, ich nenne ich sie mal "Freunde" lassen nicht lange auf sich warten, vier weitere vermummte Personen, augenscheinlich alles Männer, leisten uns Gesellschaft. Einer der vier ergreift das Wort >>Dean, Dean, Dean,... was hast du dir dabei gedacht? Dachtest du, du könntest ewig weg rennen? Wir lassen dich und deine Freunde doch nicht alleine in dieser grausamen Welt. Es...<< Dean fällt ihm ins Wort, >>Was willst du? << >>Ich will das was mir gehört, du weißt was ich meine.<< Dean schüttelt den Kopf, der Mann geht auf ihn zu, packt ihm im Genick, zieht ihn an sich ran und sagt leise >>Doch, das weißt du ganz genau. Nehmt die Mädchen mit!<< Wir werden in ein Auto gebracht, die Türen sind verriegelt, Kinder Sicherung - welch nützliche Erfindung. Nach circa einer Stunde fahrt halten wir vor einem Gebäude, es liegt versteckt, weit weg von Städten. Ein großes Stahl-Tor öffnet sich, das Auto fährt in den Innenhof und hält letzten Endes vor dem Eingang des Gebäudes.
Wir steigen aus, gehen hinein, durch mehrere Türen und werden dann in einen Raum gesperrt. Er ist dunkel und kalt, keine Fenster, es liegen vier Matratzen auf dem Boden, ohne Bettlaken, ohne Kissen oder Decke. Als sich die schwere Tür hinter uns schließt, schießt es förmlich aus Joyz raus >>Dean, wo sind wir, was hat das alles zu bedeuten und wovon hat der Mann vorhin gesprochen? << Er setzt sich auf eine Matratze und atmet einmal tief durch >>Es waren Experimente an Menschen, wie reagiert wer auf was. Ich weiß es nicht mehr so genau... Wir...<< Die passenden Worte zu finden scheint ihm schwer zu fallen. Ich setze mich zu ihm, er wirkt auf mich abwesend. Joyz lässt nicht locker >> Verdammt nochmal Dean, wir müssen wissen womit wir es zu tun haben!<< Sie ist sehr aufgebracht und verängstigt, was ich zu hundert Prozent nachvollziehen kann. Die Tür öffnet sich wieder, ein großer Mann mit Glatze betritt den Raum, er hat etwas in der Hand, ich kann nicht erkennen worum es sich handelt. Drei weitere Männer kommen rein, jeder hält einen von uns fest. Der Typ mit der Glatze stellt sich vor Joyz, bisher verhalten wir uns alle noch ruhig, er packt sie im Genick >>Ganz ruhig, das ist nur zu deinem Besten<< Jetzt kann ich es sehen, ich weiß was er in der Hand hat, eine Spritze, geschockt muss ich zusehen wie er ihr die in den Hals rammt. Sie schreit, versucht sich zu wehren, vergeblich, nach ein paar Sekunden bricht sie bewusstlos zusammen. Ich kann es nicht fassen, Dean versucht sich los zureißen, er schreit >>Nein! Hört auf damit, das könnt ihr nicht tun!<< Mein Blick an Dean gefesselt, spüre ich die Nadel in meinem Hals. Ich merke die Wirkung der Spritze, ich sehe verschwommen, ich kann noch hören, das Dean schreit, doch verstehe kein Wort. Ich will nicht, aber meine Beine halten mich nicht mehr. Ich breche zusammen, genau wie Joyz, ich kann noch erkennen das Dean kämpft und dann ist alles schwarz...
Langsam komme ich wieder zu Bewusstsein, mein Körper ist schwach. Ich brauche all meine Kraft um aufzustehen, frischer Wind weht mir durch die Haare, ich bin, ich weiß nicht wo ich bin. >>Dean?? Joyz??<< Ich schreie vergeblich, keiner ist da, niemand reagiert, ich bin ganz alleine. Es ist schon Nacht, mein Rucksack und eine Waffe liegen auf der Erde. Ich schwanke noch benommen, versuche einen klaren Gedanken zu bekommen. Jeder einzelne Schritt bereitet mir große Schmerzen, was ist mit mir passiert? Was haben die mit uns gemacht? Ich kann mich an nichts erinnern, einzelne Bilder schießen mir durch den Kopf. Ich kann sie nicht einordnen, nicht beschreiben, der Zusammenhang fehlt. Meinen Kopf durchströmen schmerzens Schreie, ich weiß, es war schrecklich, aber weiß nicht was. Mich durchdringen Schmerzen, mein Kopf fühlt sich an als ob er explodiert. Ich halte meine Hände vor mein Gesicht, es ist unerträglich, meine Knie fangen meinen Körper auf. Vor meinen Augen verschwimmt wieder alles, das kann doch nicht wahr sein.... Ein Schrei erweckt mich, ich springe auf, was war das? Oder habe ich mir das nur eingebildet? Mein Körper fühlt sich nicht gut an, aber immerhin besser als vorhin. Wie lange habe ich nur geschlafen? Es ist schon wieder hell und mein Gefühl für Zeit habe ich nun vollständig verloren. Ich schnapp mir meine Sachen und lauf los, auf der Suche nach einem Punkt an dem ich mich Orientieren kann. Der Wald scheint so unendlich weit, ich beginne zu rennen, ich will hier raus, kein Ende in Sicht. Verdammt, wo muss ich lang?
Joyz |
Dean |
OJ |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen