Dienstag, 25. Dezember 2012

Kap. 02; Erkenntnisse #10

Schiya
Mittlerweile habe ich es geschafft Dean in die Hütte zu bekommen, er sitzt schon die ganze Zeit auf dem Sofa und sagt nichts, kein Wort, er bewegt sich auch kaum. Was ist nur passiert? Wurde er vielleicht infiziert? Wenn ja habe ich ein Problem und wenn nicht ist das alles mehr wie merkwürdig. Dieser Mensch gibt mehr Rätsel auf,  als er jemals beantworten könnte, wenn er das überhaupt wollen würde.
Ich beschließe nochmal zu versuchen mit ihm zu reden, also setze ich mich neben ihm. Ich lege meine Hand auf seine und ich kann beobachten wie sein Blick darauf fällt, er neigt seinen Kopf langsam und sieht mir jetzt direkt in die Augen, sein Blick ist kalt und leer, als wäre er garnicht anwesend,  zumindest in Gedanken fort.

>>Dean, du musst mit mir reden, diese ganze Situation macht mir Angst und du,... du auch.<< Sein Kopf dreht sich wieder weg von mir, er scheint zu überlegen. Ich wünschte mir gerade, ich könnte Gedanken lesen. >>Dean, das geht so nicht. Sag mir was ich machen soll, soll ich gehen und dich alleine lassen? Oder was willst du? <<
>>Geh doch...<< Ich hätte nicht erwartet, dass er reagiert , geschweige denn etwas sagt, einerseits bin ich froh, dass er endlich wieder mit mir redet, andererseits schockiert es mich, dass es ihm egal zu sein scheint. >>Ist das dein ernst? << frage ich schockiert und ein bisschen unsicher, doch fahre nach einer kurzen pause fort >> Du kommst hier hin, spielst wie so oft den Helden meinst mich vor irgendwelchen Leuten retten zu müssen, die mich angeblich beobachten würden. Wer kann mir denn sagen, das du nicht der Böse in diesem kranken Spiel bist? << Er steht langsam auf, doch dann greift er mich und zieht mich an sich ran. So nah war ich ihm noch nie, wenn ich versuche in anzusehen sagen mir meine Augen, dass es zu nah ist, also gucke ich nach unten. >>Wenn du glaubst das wär mein Wunsch das alles so ist wie es ist, wenn du tatsächlich glaubst, ich wäre der Böse hier, was, Gott verdammt, tust du dann hier? Niemand hat dich gezwungen mit zu kommen.<<
>> Dean, ich...<<
>> Nichts ich.<< Er schubst mich zurück auf's Sofa, er klingt so ernst, so sauer. Warum tut er das? Warum sagt er nicht einfach was nicht stimmt? Er schnappt sich seinen Rucksack und wirft ihn zu mir. >>Hier, schenke ich dir<< Ich konnte den gerade noch so vor meinem Gesicht abfangen, als ich zu Dean rüber schaue ist er schon auf'm Weg zur Tür.
>>Dean, was hast du vor? << Mein kurzer Blick auf den Tisch verrät mir das er sein Messer mitgenommen hat, sowie meins auch. >>Dean?!<< Er geht einfach weiter, raus. Ich laufe ihm nach, ich möchte wissen was er vor hat, ich muss es wissen, sonst lässt mir das keine ruhe mehr. Er geht, beachtet mich garnicht, ich beginne zu rennen, er läuft nicht schnell so kann ich ihn leicht einholen, halte ihm am Arm und er bleibt stehen, dreht sich zu mir, streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht und sagt >>Alles wird wieder gut, ich tu nur was ich tun muss, bei mir bist du nicht mehr sicher. Ich habe den Kampf verloren und werde es nun wieder in Ordnung bringen. Mach dir keine sorgen, warte hier und ich komme zurück und wenn du gehst werde ich dich finden.<<
Er setzt wieder dieses grinsen auf und lässt es kurz darauf in einem ernsten Blick ersticken, er geht ohne sich noch einmal um zudrehen.
Erwartet er ernsthaft das mich das beruhigt? Ich werde ihm nicht mehr folgen, ich werde noch eine Nacht hier verbringen und dann fort gehen. Ich glaube nicht mehr an ein gutes Ende, es gibt nie ein Happy End.
Am nächsten morgen packe ich meine Sachen, Dean's Rucksack, soll ich ihn mitnehmen? Nein, ich öffne ihn vielleicht kann ich etwas gebrauchen. Er ist so gut wie leer, kein essen, nichts zu trinken, nur ein Haufen Messer, große sowie kleine. Wieso trägt er nur Messer mit sich rum? Sonst nichts, rein garnichts. Das verwirrt mich ein wenig, schließlich hat jeder mal Hunger. Aber gut, ich packe mir ein paar ein und verlasse danach die Hütte, es zieht mich einfach raus hier.
So begebe ich mich weiter auf meinen endlosen Weg ohne Ziel und wieder umgibt mich dieses Gefühl der Freiheit, ich spüre den kalten eisigen Wind in meiner Lunge und wende meine Aufmerksamkeit auf den Himmel. Er ist weiß, mir kommen kleine Schneeflocken entgegen, die sich auf meiner warmen Haut in Wasser verwandeln, es dauert keine Sekunde und was einst wunderschön war, verwandelt sich in das normalste der Welt.
Alles wird irgendwann wieder das, was es einmal war, der Lauf des Lebens. Ich genieße diesen Moment, er geht viel zu schnell vorbei, der eine Augenblick der Gedankenlosigkeit, für mich das wahre Glück. Der Tag neigt sich dem Ende zu und ich laufe immer noch hier rum, ich möchte gerade nicht nach einem Versteck suchen, ich will nur gehen, egal wo ich enden werde. Die Sonne geht unter, die Kälte macht sich stark bemerkbar und unter meinen Füßen liegt schon eine kleine Schicht Schnee. Ich knipse meine Taschenlampe an um etwas sehen zu können, denn die Sonne hat mich soeben verlassen. Im selben Moment höre ich etwas, ein Zombie? Ich bewege mich nicht starre in die Richtung aus der das Geräusch kam und warte mit dem Messer in der Hand.
Dean

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